Ich hatte ja bisher schon geschrieben, dass man sich selbst einstellen kann. Dies sollte man jedoch nicht einfach so tun. Sondern immer seine aktuellen Blutwerte im Auge behalten. Wichtig dazu sind TSH, fT3 und fT4 samt Referenzwerten.
Man kann die passende Dosis vorerst selbst berechnen.
Dies tut man, indem man sein Körpergewicht in kg * 1,5µg nimmt.
Beispiel: 63kg * 1,5µg = 90 LT
So hat man zumindest schonmal einen Richtwert, wo es hingehen könnte. - Grobe Richtung, da jede Schilddrüse unterschiedlich zerstört ist und/oder unterschiedlich Hormone produzieren kann.
Anhand des folgenden Beispiels möchte ich erklären wie es geht:
TSH [µlU/ml] - Normwert 0,4 - 2,5 - Wert 5
fT3 [pmol/l] - Normwert 2,8 - 7,3 - Wert 3,25
fT4 [pmol/l] - Normwert 9,1 - 22,4 - Wert 11,2
Der TSH liegt über der Norm, das bedeutet es besteht Handlungsbedarf. Sprich die Zugabe von L-Thyroxin.
Die freien Werte werden erst in % umgerechnet, wenn man schon mit LT begonnen hat.
In diesem Beispiel liegt der fT3 bei 10% und der fT4 bei 15,79%. Das bedeutet beiden haben noch Luft nach oben. Die freien Werte sollten beide je zwischen 60% und 80% liegen.
In diesem Beispiel ist es auf jeden Fall sinnvoll LT zu nehmen. Falls damit schon begonnen wurde, die Dosis erhöhen.
Worauf ist zu achten?
- Dass die freien Werte nicht zu viel Abstand zueinander haben. Beispiel: fT3 - 66% und fT4 - 73% √
- Wenn der fT3 nicht hinter her kommt. Beispiel: fT3 - 28% und fT4 - 65%
Dann könnte das an einer Umwandlungsstörung liegen. Diese besteht aber nur, wenn Ferritin (Eisen) und Selen keinen Mangel aufweisen, dies sollte abgeklärt werden.
Wenn eine Umwandlungsstörung vorhanden ist, gibt es das Präparat Thybon (T3). - Wenn der fT4 nicht hinter her kommt. Beispiel: fT3 - 45% und fT4 - 28%
Dann reicht es, wenn man seine Dosis erhöht. Der fT4 braucht in diesem Fall noch etwas Zeit um hinterher zu kommen. Dieser niedrige Wert pusht den fT3 etwas. -
Schilddrüsenüberfunktion: TSH oft vollständig unterdrückt
- klinisch manifeste Schilddrüsenüberfunktion: fT4 und fT3 erhöht (ab 95%), TSH erniedrigt
- latente (verborgene) Überfunktion: noch normale Werte fT4 und fT3, aber TSH bereits erniedrigt - dies gilt aber nur, wenn man kein LT nimmt
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Schilddrüsenunterfunktion: TSH mit erhöhtem Wert
- eindeutiger Unterfunktion: fT4 und fT3 erniedrigt, TSH stark erhöht, z.B. über 10
- latenter („verborgener“) Unterfunktion: fT4 und fT3 noch in der Norm, TSH geringfügig erhöht (ca. 3,0 - 10 µg/ml)
Es gilt:
fT3 und fT4 haben vorrang mit ihrer Anpassung.
Ist der TSH nicht mehr messbar, weil unter 1, dann ist dieser irrelevant. Es zählen die freien Werte.
Dosisanpassungen nicht zu schnell zu hoch treiben. Anfangen mit 6-12µg mehr LT. Damit kann man nach ca. 2-3 Wochen auf die nächste Erhöhung gehen.
Nach jeder Erhöhung oder Erniedrigung der Dosis nach 6 Wochen die Werte kontrollieren lassen.
Quelle:
http://www.praxis-breitenberger.de/medizinische-beratung/hashimoto-thyreoiditis/6/
http://www.forum-schilddruese.de/Schilddruese-News/News-2012.htm?ID=50
http://www.hashimotothyreoiditis.de/index.php/hormone/hormonersatz