Nachdem ich vor 2 Wochen einen meiner Termine irgendwie zeitlich verschlampt hatte und eine 2-wöchige Pause dazwischen war, hatte ich gestern erneut einen Termin. Aber nicht bei einem Facharzt. Dennoch sind es Termine, die mir bisher viel gebracht haben, auch wenn Hashi dort nicht ernst genommen wird.


Am Empfang noch mal nach der Uhrzeit erkundigt, dass ich auch wirklich richtig bin. - Ja, ok gut. - Total nervös, wie seit Wochen wieder. Mein Körper sagt, dass ich mit dem 75er LT nicht richtig eingestellt sei, nur die Ärzte sehen das nicht so. Donnerstag dann endlich Auswertung der neuen Blutwerte und Ultraschall. Ich bin gespannt.


So auch die Dame gestern. Ging dann hautpsächlich um meine derzeitige Arbeitssuche und das ich laut ihr womöglich gar nicht arbeiten will, weil ich 1) immer Gründe für Hashi find und 2) immer andere Gründe, warum etwas nicht passt. Ich solle die Latte tiefer legen und erstmal was aushilfsmäßiges machen.


Das ist das was ich nicht so recht verstehe: Ich hab die Latte tiefer gelegt, indem ich nach Teilzeitstellen (25-30h) suche und ich bewerbe mich auf alles, wo ich denke, dass könnte ich hinkriegen. Ich bewerbe mich zudem auch auf Stellen, wo mal 1-2 gewollte Erfahrungen nicht auf mich zutreffen - Und ich will nicht arbeiten?


Ich sei unsicher und sollte mich auf Dinge bewerben, die ich kann. O.o? - Was mache ich denn die ganze Zeit?! - Ne Stelle schnitzen kann ich mir ja nicht.


Später kam die Frage, was ich denke, wieso meine Bewerbungen abgelehnt wurden, auch 2 Gespräche. - Ihre Antwort: "Sie kommen unsicher rüber." - *sarkasmus* Ja, weil ich in den Gesprächen wie ein Häufchen Elend im Stuhl eingequetscht bin und kaum Antworten gebe. *sarkasmus aus*


Dann ging es darum, dass mein momentanes Ziel folgendes ist: Eine Zeilzeitstelle finden, erstmal wieder eigenes Geld verdienen und dann lernen mit Hashi und dem Alltag zurecht zu kommen.


Meine derzeitgen Wortfindungsstörungen (die bei ihr in den Terminen komischweise nie da sind), der viele Schlaf den ich brauche oder die wiederkehrende Unruhe schiebt sie auf die Psyche - Wäre alles nur eine Frage des Trainings... - Ich dagegen bin der Meinung, dass ich hormonell noch nicht im Gleichgewicht bin und das ist das, was nur wenige nachvollziehen können.


Eine Person die die Diagnose Diabetes bekommt, wird aufgeklärt, bekommt Schulungen und lernt damit umzugehen und zu Leben. Genauso wie bei Hashi, gibt es Diabetiker bei der das Organ - in dem Fall die Bauchspeicheldrüse - mehr oder weniger Insulin produziert. Bei Hashi gibt es auch Patienten, denen es gut geht und andere haben noch zig andere zusätzliche Krankheiten/AIs, die den Alltag oder sogar das Leben erschweren.


Da ja nur diese Sorte Hashis und eine Handvoll Ärzte wirklich wissen, welches Ausmaß die Hormone haben können und das es notwenig ist, richtig und vor allem im Wohlfühlbereich eingestellt zu sein.


Ich möchte nicht warten, bis ich irgendwann mal umkippe und dann gesagt wird: "Sie haben schon seit Jahren die und die Krankheit". Ich möchte im Vorfeld wissen, was in meinem Körper abläuft.


Ja, ich weiß ich beschäftige mich zuviel damit, aber es ist auch nicht einfach, weil die Ärzte einen total im Stich lassen. Es braucht seine Zeit, bis man richtig eingestellt ist und wieder ein "normales" Leben führen kann.


Mir ist klar, dass Hashi mein ganzes Leben bleibt, aber wie kann man von mir verlangen, dass ich nach über 4 Jahren Suche und über 5 Jahren Probleme, sofort wieder 100% funktioniere?! - Es heißt dann "Das war die Vergangeheit" - Ja toll, dennoch waren die letzte Jahre sehr belastend und anstrengend.



Das ist eben das Problem in der Gesellschaft. Man soll funktionieren und Krankheiten wie Burn Out, sind dann Modeerscheinungen. Manchmal wünschte ich mir, die Ärzte die meinen ich "übertreibe" würden mal alles was ich durchgemacht habe im Schnelldurchlauf erleben.


Es wird alles abgetan als wäre ich psychisch labil und hätte doch nur Zipperlein - Bei Symptomen wie Müdigkeit oder dem ständigen frieren ok. Sehe ich ein. Aber die diversen Entzündungen, durch das gestörte Immunsystem oder Laktoseintoleranz und Glutenunverträglichkeit, die erst durch meine "Lügerei" gefunden wurden, das sind Schmerzen und Ängste, die wünsche ich niemanden.


Hatte gestern auch gesagt, dass wenn ich mit diesen Symptomen komplett alleine auf der Welt wäre, würde ich mir auch überlegen ob das von der Psyche käme. In der größten FB-Gruppe sind um die 11.700 Hashis und geschätzt 10.000 geht es so wie mir.


Wie oft möchte man einfach aufgeben, weil man nicht ernst genommen wird. Man rennt doch nicht freiwillig ständig zum Arzt aus langer Weile.


Das einzige was ich möchte ist "wieder" ein soweit normales Leben führen! Ohne diverse Arztbesuche, um den Richtigen zu finden. Ohne Krankenhausaufenthalte oder Antibiotika.


Einfach weitesgehend Symptomfrei sein... - Mehr wünsche ich mir nicht!